Angeregt durch den hervorragenden Makrofotografen John Hallmén aus Schweden, der u.a. auch viel mit Mikroskopobjektiven gearbeitet hat, habe ich ein gebrauchtes Mikroskopobjektiv der Fa. Askania erworben:

 

 

 

Es handelt sich um ein Übersichtsobjektiv mit einer 4-fachen Vergrößerung für Mikroskope. Es verfügt über ein Standard RMS-Gewinde und läßt sich mit einem RMS-M42 Adapter an mein Balgengerät montieren.

 

 

 

So schaut die Adaption am Balgengerät aus.

Die Kamera mit Balgengerät und Mikroskopobjektiv habe ich an einem Stativ eines alten Vergrößerungsgerätes montiert.

Eine kleine Wasserwaage am Blitzschuh dient der horizontalen Ausrichtung.

Da die LiveView Fokussierung über den Abstand Objekt - Objektiv erfolgt und die Schärfentiefe nur Bruchteile eines Millimeters beträgt, habe ich einen vorhandenen Reiter einer optischen Bank mit feinfühliger, in der Höhe verstellbarer Objektaufnahme eingesetzt.

Für Auflichtaufnahmen habe ich eine kleine Taschenlampe an einem flexiblen Schwanenhals benutzt, für Durchlichtaufnahmen ein kleines Leuchtpult.

 

In einem ersten Testlauf habe ich Millimeterpaper abfotografiert, um Abbildungsmaßstab und Abstand zwischen Objekt und Objektiv zu ermitteln.

Optimale Schärfe erreichte ich bei einem Aufnahmeabstand von 1 cm.

Das Foto zeigt keinen Ausschnitt, sondern das was der Sensor sieht.

Die Bildgröße beträgt etwa 3,5 x 2,3 mm und entspricht damit einem Abbildungsmaßstab von ca. 6,5:1 bezogen auf den APS-C Sensor.

 

Hier die Unterseite eines welken Ahornblattes im Auflicht. Deutlich ist, dass etliche Bereiche nicht scharf abgebildet sind. Dies liegt daran, dass das Blatt nicht eben ist und aufgrund der geringen Schärfentiefe nicht alle Bereiche scharf sein können.

Nur durch die Methode des Stacking ist dieses Manko zu beheben. Man fotografiert mit verschieden Aufnahmeabständen in Schritten von 0,01 mm (!) und fügt anschließend die Einzelbilder softwaremäßig zusammen.

Leider erwies sich der Reiter der optischen Bank als zu grob, sodaß ich die Anschaffung eines Mikroskopes plane.

 

 

 

Etwas ernüchtert habe ich dann alte Mikroskop-Präparate aus der Jugendzeit ausgekramt. Diese Präparate sind meist sehr dünn und sollten ohne Stacking fokussierbar sein.

Hier ein Bein einer Biene im Durchlicht.